Freitag, 23. Dezember 2011

Leben mit der Mutter


Das Zusammenleben mit der Mutter muss Ruth Klüger viel Energie und Geduld gekostet haben. Seit ihr Vater geflohen war, war sie mit ihr alleine und hatte unzählige Male umziehen müssen. Zu Letzt teilten sie sich eine Wohnung mit anderen Juden und schliefen zusammen in einem Zimmer. Die Mutter litt auch an Stimmungsschwankungen und versuchte Ruth selber war beizubringen und zwang sie, Gedichte zu schreiben und sich zu Bilden und setzte sie stark unter Druck, weil sie sagte, sie sei nicht gut genug. 

Auch quälte sie Ruth, als diese Läuse hatte. Sie wusch ihre Haare in Benzin und wickelte sie in ein getränktes Laken ein. Die ganze Nacht musste Ruth so wachliegen, mit schmerzhaft brennender Kopfhaut und alles Jammern half nichts. Diese Läuse Entfernungsmethode finde ich ziemlich brutal und schmerzhaft aber die Mutter hatte wahrscheinlich auch keine anderen Mitteln zur Verfügung. Ruths ganze Kopfhaut war beschädigt und sie musste sogar zum Arzt deswegen.
Ruth Klüger schreibt auch die ganze Zeit über, dass sie nicht wisse, warum sie so spät noch in Wien waren und warum sie nicht schon längst geflüchtet waren. Die beiden waren mit den letzten Juden zusammen in einen Zug weggebracht worden, also schon ziemlich spät. Die Mutter wollte einfach noch nicht gehen. Den Grund dafür schrieb Ruth Klüger allerdings noch nicht und ich bin gespannt, ob ich das noch erfahren werde.

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