Samstag, 14. Januar 2012

Bücher und Bildung


In den 19-20 Monaten, de Ruth Klüger seit 1943 in Theresienstadt verbracht hatte, waren Bücher und Bildung eine geschätzte Sache.  Da die Deutschen den Juden jegliche Bildung verboten hatte, waren natürlich alle Juden daran interessiert, sich weiterzubilden oder ein paar Bücher zu besitzen. Einige der eingesperrten waren Lehrer und so entstanden immer mal wieder kleine Kreise aus Zuhörern, die ihnen gebannt zuhörten. Ich fand das zuerst etwas speziell, aber dann hab ich mir etwas mehr Gedanken gemacht. Indem die Deutschen den Juden die Bildung verbot, machten sie es für sie umso attraktiver, weil sie wenigsten ein klein wenig Widerstand leisten wollen. Das war ihr Trotz gegen sie. Das ist ja heute noch so. Wenn etwas verboten wird erreicht es gleich mehr an Wert und Interesse. 

In Theresienstadt hatte sie eine recht angenehme Zeit, den Umständen entsprechend. Später zog es sie wieder zurück zu diesem Ort und es gefiel ihr sehr, dass daraus kein KZ Museum geworden ist, wie die meisten Konzentrationslager.  Es ist eine bewohnbare Stadt geworden, die heute Terezín heisst. Es erscheint ihr aber im Vergleicht zu früher geradezu menschenleer, weil nicht alles vollgestopft ist mit Menschen.  

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